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Forschern über die Schulter geschaut

Ein Quellwasser sauer wie Magensäure

Ein bisschen verrückt muss man schon sein, wenn man sich bei Nebel und Schnee zu Forschungszwecken ins Hochgebirge begibt, aber davon ließ sich Rafael Schäffer, Hydrogeologe an der TU Darmstadt, nicht abschrecken. Seine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den Quellen im Hinteren Zillertal und für eine geplante Veröffentlichung fehlten noch Wasserproben von der Quelle des Rotbachls im Bereich Pfitscher Joch. Die ersten vor Ort erhobenen Messerergebnisse sind merkenswert: Das Wasser kommt mit einem pH-Wert von 2,5 aus dem Berg und ist damit etwa so sauer wie die menschliche Magensäure.

„Das Gestein unterhalb der Rotbachlspitze ist schwefelhaltig“, erklärt Schäffer, „wenn der Niederschlag versickert, löst das Grundwasser schwefelhaltige Minerale. Dabei entsteht unter anderem Schwefelsäure, die den sehr niedrigen pH-Wert des Grundwassers verursacht. Durch den sauren pH-Wert kann das Grundwasser weitere Minerale lösen, die Metalle wie Eisen und Mangan enthalten. An der Quelle des Robachls tritt dieses Grundwasser aus, der Sauerstoff der Luft oxidiert das Wasser, so dass die gelösten Metalle wieder als Minerale ausfallen und dem Bachbett die markante rostrote Färbung verleihen.“

Mehr Informationen zum Rotbachl finden sich übrigens auf der Schautafel 08 des virtuellen Geopfads Berliner Höhenweg, die in der Interaktiven Karte des Naturparks unter zum Download zur Verfügung steht!

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