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Forschern über die Schulter geschaut

Mit Telemetrie auf Signalsuche

Wenn sich Wildbiologen mit großen Antennen ins Gelände begeben, dann ist das Aufspüren von Wildtieren angesagt. Telemetrie ist die klassische Methode, um den Aufenthaltsort von Tieren in der freien Wildbahn zu verfolgen. In unserem Fall ging es darum, die Sender der 2017 oberhalb der Greizer Hütte im Floitental freigelassenen Steinböcke zu finden. Die aus verschiedenen Zoos stammenden ein- bis zweijährigen Jungtiere wurden dort im Zuge eines mehrjährigen Auswilderungsprojekts des Naturparks freigelassen, mit dem die bestehende Steinwildpopulation in den Zillertaler Alpen gestärkt werden soll.

Wildbiologe Dominik Dachs von den Österreichischen Bundesforsten ist für die begleitende Forschung zuständig. Durch die Besenderung einiger Tiere sollen Daten über das Raumverhalten der Steinböcke im Gebiet gesammelt werden. Für gewöhnlich übermitteln die Steinböcke ihre Positionsdaten per SMS, was es ermöglicht ihre Aufenthaltsorte vom Büro aus am Computer zu verfolgen. Kommen Sender jedoch in einem Gebiet ohne Handyempfang zu liegen, bleibt nur die Möglichkeit sie im Gelände über Telemetrie aufzuspüren.

So machte sich Dominik Dachs im September 2018 mit seiner Telemetrie-Ausrüstung ins Floitental auf. Über die Stärke des empfangenen Funksignals bei unterschiedlichen Ausrichtungen der Antenne, kann der Wildbiologe auf die Richtung schließen, in der sich der Sender befindet. Die vielen Geländeunebenheiten und schroffen Felswände, die zu Reflexionen der Funksignale führen können, machen die Telemetrie in einem Gebiet wie dem Floitental allerdings zu einem überaus anspruchsvollen Unterfangen. So wird im kommenden Jahr eine weitere Suche nach den Sendern nötig sein.

Mehr Informationen zum Steinbockprojekt des Naturparks finden sich in unserer interaktiven Karte.

 
 
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