Almen.Zukunft.Geben
Fünf junge Freiwillige setzen sich zur Zeit im Rahmen einer Umweltbaustelle des Österreichischen Alpenvereins (OeAV) auf 1850m in den Naturparkgemeinden Tux und Finkenberg des Hochgebirgs-Naturpark Zillertal eine Woche lang für den Erhalt der Almflächen ein und greifen den Almbauern der Elsalm beim Schwenden und Entsteinen der Fläche kräftig unter die Arme.
„In unserer Projektwoche können wir in einer Phase, in der die Almen mit immer größeren strukturellen Problemen zu kämpfen haben, einen kleinen Beitrag leisten! “, erklärt die 28jährige Johanna, eine Teilnehmerin auf der Umweltbaustelle des OeAV. Verpflegung und ein Dach über dem Kopf bekommen die TeilnehmerInnen von der Agrargemeinschaft Elsalm zur Verfügung gestellt. „Wir freuen uns, dass die jungen Leute heroben sind und uns helfen. Wenn mehrere Leute beinander sind, geht auch viel weiter.“ freut sich Alfred Kreidl, der Obmann der Agrargemeinschaft. Ziel der in der Woche umgesetzten Maßnahmen ist die Erhaltung der Nutzbarkeit der Flächen.
Im Hochgebirgs-Naturpark Zillertal wird derzeit eine Biotopkartierung und Analyse der Almen im Rahmen der Masterarbeit von Janina Lorz durchgeführt. Ziel ist es, in den nächsten Jahren flächendeckende Daten über die Almflächen zu sammeln. „Schon jetzt zeigen die Befragungen, dass es für die Almbauern immer schwerer wird, die Pflegemaßnahmen auf den Almen durchzuführen. Daher sind Freiwilligen-Projekte wie das auf der Elsalm besonders wichtig“, betont Naturparkbetreuerin Katharina Weiskopf. Die Erkenntnisse sollen die Bauern in Zukunft auch bei Ansuchen um Förderungen unterstützen.
Die Erhaltung der Almflächen ist aus mehreren Gründen wichtig für die Region. Die Almen stellen im Landschaftsbild offene Flächen dar und tragen somit schon lange zur Ästhetik der von Einheimischen und Gästen gleichermaßen geschätzten Kulturlandschaft im Zillertal bei. Der Tourismus profitiert sowohl im Sommer, als auch im Winter von den Almen. Eine Auflassung der Almen würde oftmals eine Gefährdung der darunter liegenden Bereiche bedeuten.
Der Zillertaler Planungsverbandsobmann LA Josef Geisler ergänzt: „Man dürfe nicht vergessen, dass diese von Menschen gemachte Kulturlandschaft auch einen vorbeugenden Katastrophenschutz bedeute.“ Zusätzlich bilden die Almen die Grundlage für die Erzeugung hochwertiger Milch- und Fleischprodukte. „Die Gemeinde Tux ist eine klassische Almgemeinde mit historischem Hintergrund. Die Almen sind eine über Jahrhunderte geschaffene Kulturlandschaft, die erhalten und gepflegt werden muss, sonst verschwindet sie.“, unterstreicht Hermann Erler, der Bürgermeister der Naturparkgemeinde Tux.
Die Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft der Alpen steht im Zentrum der seit 1986 veranstalteten Umweltbaustellen und sollen auch in Zukunft dieses Ziel verfolgen. Für alle Beteiligten der Umweltbaustelle ist klar, diese Woche hilft mit, dass die Elsalm auch in Zukunft bewirtschaftet wird und dieses Stück Kulturlandschaft auch für folgende Generationen erhalten bleibt.