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Geologische Karte für die Zillertaler Alpen

Geologe Dr. Thomas Hornung erarbeitet die Kartenblätter

Durch ihre Lage im westlichen Tauernfenster zählt die Naturparkregion zu den geologisch spannendsten und zugleich komplexesten Gebieten im Alpenraum. Besonders interessant ist, dass das harte silikatische „Urgestein“ am Zillertaler Hauptkamm, das sich überwiegend aus Granitgneisen und Schiefern zusammensetzt, im Bereich des Tuxer Hauptkamms vom deutlich weicheren Hochstegenkalk durchzogen wird. Daher lassen sich dort spannende Verkarstungsformen finden und zahlreiche Höhlen durchziehen das Gebiet. Nicht zu vergessen die Blockgletscher in den Tuxer Karen, die spannende Forschungsobjekte sind. Dieses Mit- und Nebeneinander völlig unterschiedlicher geologischer und geomorphologischer Phänomene zieht die Wissenschaft bereits seit einigen Jahren in den Bann. Das macht die Zillertaler Alpen aktuell zu einem echten Hot Spot geologischer Forschung. Unter anderem sind Wissenschaftler der Universitäten Innsbruck, Salzburg, Graz, München, Darmstadt und sogar Krakau im Gebiet tätig. Vor allem der Tuxer Hauptkamm steht dabei im Fokus.

Im Rahmen eines geologischen Vernetzungstreffens hat der Hochgebirgs-Naturpark im vergangenen Jahr alle Vertreter der Forschungslandschaft und weitere wichtige Organisationen wie die Geologische Bundesanstalt nach Ginzling eingeladen. Dabei ging es um ein persönliches Kennenlernen, den Wissensaustausch und die Diskussion möglicher gemeinsamer Projekte.

Ein großes Thema war, dass mit den provisorischen GEOFAST-Kartenblättern der Geologischen Bundesanstalt (GBA) derzeit leider nur qualitativ geringwertige Karten für das Gebiet zur Verfügung stehen. Damit hinkt die kartographische Aufarbeitung der Bedeutung des Gebiets leider weit hinterher. Das hat sich der Naturpark zum Anlass genommen, um eine Initiative in diese Richtung zu setzen. Und Ende 2019 gab es dank entsprechender Förderung grünes Licht für dieses wegweisende Projekt!

Der erfahrene Geologe Dr. Thomas Hornung, der bereits mehrfach für die GBA entsprechende Kartenblätter erarbeitet hat, erhielt den Zuschlag für die Umsetzung des Projekts. Im Laufe des Jahres 2022 wird die geologische Karte fertig sein. Aber nicht nur das, zusätzlich wird ein Begleitbüchlein erscheinen, das die Erdgeschichte und den heutigen Gesteins- und Formenschatz auch für „Geologie-Laien“ verständlich erklärt. Wir freuen uns jetzt schon auf diesen geologischen Meilenstein für die Zillertaler Alpen

 
 
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