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15 Jahre Aktion „Saubere Berge“

Jubiläumstour mit Peter Habeler auf die Ahornspitze

Mayrhofen, 01.08.2019 – Zum 15-Jahr-Jubiläum der Aktion „Saubere Berge“ sind am Dienstag, den 30. Juli, rund 20 Bergfreunde auf die Ahornspitze (2.973 m) in Mayrhofen aufgestiegen. Mit dabei war Extrembergsteiger Peter Habeler, der das gemeinsame Projekt des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen, der Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM) und der Umwelt-Zone-Zillertal seit vielen Jahren unterstützt. Bei der Jubiläumstour stand nicht der Gipfelsieg im Mittelpunkt – stattdessen sollten möglichst viele Menschen daran erinnert werden, die Berge sauber zu halten.

·         Ein Herz für Saubere Berge: v.l. Peter Habeler, Herbert Geisler – Almbauer Fellenbergalm, Magdalena Würtenberger, Naturparkbetreuerin Katharina Weiskopf, Hüttenwirt der Edelhütte Sigi Schneeberger und Alexander Würtenberger von der ATM

Lebkuchenherzen und Müllsäcke im Gepäck

Mit offenen Augen wanderte die Gruppe bergwärts und suchte am Wegesrand nach achtlos weggeworfenen („gelitterten“) Abfällen. Fundstücke wurden eingepackt und im Tal ordnungsgemäß entsorgt. Auch Peter Habeler hat sich unterwegs nach Taschentüchern und Zigarettenstummeln gebückt. „Berge sind für mich der Inbegriff von Natur. Hoch oben sollte die Landschaft unberührt und frei von Müll sein. Leider sorgen sich nicht alle Bergsteiger darum, dass das so bleibt – das gilt auf der Ahornspitze genauso wie am Mount Everest. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass unsere herrliche Bergwelt in ihrer Ursprünglichkeit erhalten bleibt“, so Habeler. Wanderer, die bei Gabi und Sigi Schneeberger auf der Karl von Edelhütte (2.238 m) der DAV-Sektion Würzburg einkehrten, konnten ihr Wissen zum Thema Littering beim Saubär-Quiz beweisen und sich über die Aktivitäten der letzten 15 Jahre informieren. Für drei richtige Antworten gab es eine regionale Köstlichkeit – ein Lebkuchenherz mit dem „Saubere Berge“-Logo.

Bewusstseinsbildung und Infrastruktur

Die Initiative „Saubere Berge“ wurde vom Naturpark, der ATM und der Umwelt-Zone-Zillertal ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, auf die negativen Umweltauswirkungen von Abfällen hinzuweisen, die in der Natur „entsorgt“ werden. „Das Hintere Zillertal ist Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, die es zu schützen gilt. Seit Jahren klären wir darüber auf und appellieren an die Wanderer, ihren Müll wieder mit ins Tal zu nehmen“, erklärt Katharina Weiskopf vom Hochgebirgs-Naturpark. Neben Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung wurde auch die nötige Infrastruktur aufgebaut und laufend verbessert. An den wichtigsten Ausgangspunkten zu den Hütten- und Gipfeltouren weisen Schilder auf das Thema Saubere Berge hin. „Damals wie heute wollen viele Wanderer keine verunreinigten Verpackungen oder klebrigen Bananenschalen im Rucksack transportieren. Darauf haben wir reagiert und Sackspender mit umweltfreundlichen Stärkesäcken zur freien Entnahme aufgestellt. Das hat sich bewährt“, sagt Alexander Würtenberger, Projektleiter bei der ATM.

Regelmäßige Aktionen gegen die Saubären

Eine Kunstinstallation am Ahorn – das „Müllmahnmal“ – war 2004 der Auftakt für die Kampagne. Es folgten regelmäßig organisierte Wanderungen, bei denen die Teilnehmer gezielt nach Abfällen Ausschau gehalten und diese eingesammelt haben, jährliche Saubär-Aktionen mit den Schulen, Gewinnspiele für Groß und Klein, witzige Saubär-Videos, ein Wimmelbuch zum Rätseln und Malen, eine „Bierdeckelkampagne“ sowie Infoveranstaltungen und -materialien. Bei allen Aktionen war der „Saubär“ präsent: ein Sinnbild für all jene, die schon einmal achtlos Abfälle in die Natur geworfen haben, dann aber ihr Verhalten überdenken und nach dem Motto „Sauber statt Saubär“ handeln. Das Engagement der Projektpartner wurde auch österreichweit anerkannt: Die kreativen Maßnahmen im Rahmen der Aktion „Saubere Berge“ wurden mit mehreren Branchenpreisen ausgezeichnet.

 

 
 
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