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Drüsiges Springkraut - jetzt aktiv werden

Tipps zur Bekämpfung

Das bis zu 2 m hohe Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) ist schön anzuschauen, jedoch nicht unbedenklich. „Die Pflanze ist sehr robust. Sie verbreitet sich sehr rasch und durch ihren schnellen Wuchs verdrängt sie andere heimische Pflanzen“, berichtet Naturparkbetreuerin Katharina Weiskopf. In kürzester Zeit bedeckt das Drüsige Springkraut ganze Wald- und Bachränder. Auf Schlagflächen breitet es sich stark aus und behindert die Naturverjüngung des Waldes. Auch vor den Hausgärten des Zillertals macht das Kraut nicht halt. Im letzten Jahr haben wir schon einige Anfragen zur richtigen Bekämpfung erhalten. Unser Naturpark-Ranger Herbert Grasl gibt nun gemeinsam mit Mag. Dr. Konrad Pagitz, Biologe und Neophyten-Experte, Tipps zur Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts.

Drüsiges Springkraut 

Das Drüsige Springkraut stammt aus dem westlichen Himalaya (Kaschmir, Nepal). Im 20. Jhd. wurde es bei uns eingeschleppt und hat sich seither weit verbreitet. Es fühlt sich bei uns sichtlich wohl. „Problematisch ist eigentlich nicht, dass es keine heimische Pflanze ist, denn es gibt sehr viele Pflanzen die früher hier nicht heimisch waren, sondern die starke Vermehrung dieser Pflanze“, berichtet Herbert Grasl. Eine einzelne Pflanze wird bis zu 2 m hoch und bildet über 2.500 Samen im Jahr. Wie der Name schon verrät, schleudert die Kapselfrucht die reifen Samen schon bei kleinstem Druck heraus. Dabei werden die Samen bis zu 7 m weit geschleudert! Das sind (leider) ideale Voraussetzungen für die wuchernde Verbreitung.

Rasch handeln - jetzt ist der beste Zeitpunkt zur Bekämpfung!

„Für die Bekämpfung braucht man Geduld“, berichtet Dr. Konrad Pagitz. Hier meine Tipps:

  • Wichtig ist es, die Samenreifung dieser einjährigen Pflanze zu verhindern. Einzelne Pflanzen kann man vor der Blüte ausreißen und größere Bestände möglichst tief abmähen.
  • Das Mähgut muss entfernt werden. Die abgeschnittenen Pflanzenstängel können bei feuchten Bedingungen neue Wurzeln bilden. Daher ist es sehr wichtig, das Pflanzenmaterial abzuführen.
  • Vor der Blüte kann man die ausgerissenen oder abgemähten Pflanzenteile auf dem Kompost entsorgen (es darf jedoch keine Erde in den Wurzeln hängen bleiben – da diese Samen enthalten könnte). Idealerweise bedeckt man die Pflanzen dann mit einer anderen Schicht.
  • Empfehlenswert ist auch eine Nachkontrolle im Abstand von 3-4 Wochen, da Jungpflanzen nachkommen können. 
  • Die Samen bleiben bis zu sechs Jahre keimfähig, daher muss man die Beseitigung mehrere Jahre wiederholen.
  • ACHTUNG: Sobald die Blüte und Fruchtreife einsetzen, empfehlen wir keine Bekämpfungsmaßnahmen mehr. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass man mehr Schaden anrichtet als Nutzen erzielt, denn wenn hier bekämpft wird, muss das Material vor Ort sicher verpackt werden. Auch durch den Transport der abgeschnittenen Pflanzen kann man die Samen weit verstreuen.

Wir hoffen, Euch mit unserem Tipp geholfen zu haben. Bei weiteren Fragen könnt Ihr Euch gerne auch an unseren Naturpark-Ranger Herbert Grasl (Tel: 0664/265 7303) wenden.

 
 
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