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Drüsiges Springkraut

Tipps zur Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts

Das bis zu 2 m hohe Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) ist schön anzuschauen, jedoch nicht unbedenklich. „Die Pflanze ist sehr robust. Sie verbreitet sich sehr rasch und durch ihren schnellen Wuchs verdrängt sie andere heimische Pflanzen“, berichtet Naturparkbetreuerin Katharina Weiskopf. In kürzester Zeit bedeckt das Drüsige Springkraut ganze Wald- und Bachränder. Auf Schlagflächen breitet es sich stark aus und behindert die Naturverjüngung des Waldes. Auch vor den Hausgärten des Zillertals macht das Kraut nicht halt. Im letzten Jahr haben wir schon einige Anfragen zur richtigen Bekämpfung erhalten. Unsere Naturpark-Rangerin Andrea Sporer gibt nun gemeinsam mit Mag. Dr. Konrad Pagitz, Biologe und Neophyten-Experte, Tipps zur Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts.

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Bild: Bachufer mit Drüsigem Springkraut. Bei flächiger Bedeckung bilden sich ca. 30.000 Samen/ m2.

Drüsiges Springkraut

Das Drüsige Springkraut stammt vom westlichen Himalaya (Kaschmir, Nepal). Im 20. Jhd. wurde es bei uns eingeschleppt und hat sich seither weit verbreitet. Es fühlt sich bei uns sichtlich wohl. „Problematisch ist eigentlich nicht, dass sie keine heimische Pflanze ist, denn es gibt sehr viele Pflanzen die früher hier nicht heimisch waren, sondern die starke Vermehrung dieser Pflanze“, berichtet Andrea Sporer. Eine einzelne Pflanze wird bis zu 2 m hoch und bildet über 2.500 Samen im Jahr. Wie der Name schon verrät – schleudert die Kapselfrucht die reifen Samen schon bei kleinstem Druck heraus. Dabei werden die Samen bis zu 7 m weit geschleudert! Das sind (leider) ideale Voraussetzungen für die wuchernde Verbreitung.

Bild: Jungpflanze - sie ist auch leicht am rötlichen, hohlen Stiel erkennbar.

Der beste Zeitpunkt zur Bekämpfung

„Für die Bekämpfung braucht man Geduld“, berichtet Dr. Konrad Pagitz. Hier meine Tipps:

  • Wichtig ist es, die Samenreifung dieser einjährigen Pflanze zu verhindern. Einzelne Pflanzen kann man vor der Blüte ausreißen und größere Bestände möglichst tief abmähen.
  • Das Mähgut muss entfernt werden. Die abgeschnittenen Pflanzenstängel können bei feuchten Bedingungen neue Wurzeln bilden. Daher ist es sehr wichtig, das Pflanzenmaterial abzuführen.
  • Vor der Blüte kann man die ausgerissenen oder abgemähten Pflanzenteile auf dem Kompost entsorgen. Idealerweise bedeckt man diese dann mit einer anderen Schicht.
  • Empfehlenswert ist auch eine Nachkontrolle im Abstand von 3-4 Wochen, da Jungpflanzen nachkommen können. 
  • Die Samen bleiben bis zu sechs Jahre keimfähig, daher muss man die Beseitigung mehrere Jahre wiederholen.
  • ACHTUNG: Sobald die Blüte und Fruchtreife einsetzt empfehlen wir keine Bekämpfungsmaßnahmen mehr. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass man mehr Schaden anrichtet als Nutzen erzielt, denn wenn hier bekämpft wird, muss das Material vor Ort sicher verpackt werden. Auch durch den Transport der abgeschnittenen Pflanzen kann man die Samen weit verstreuen.

Freiwilligen-Aktion mit Andrea Sporer

Im letzten Jahr hat das Naturparkteam bereits betroffenen Flächen erhoben und möchte nun gemeinsam mit Freiwilligen in zwei Gebieten eine Aktion gegen das Drüsige Springkraut starten. „Wir haben uns für das Bergsteigerdorf Ginzling und den geschützten Landschaftsteil „Scheulingwald“ in Mayrhofen entschieden. In Ginzling ist die Ausbreitung noch überschaubar. Eine Aktion könnte somit greifen“, ergänzt die Naturpark-Rangerin Andrea Sporer. „Auch im Scheulingwald, der vom Naturpark mitbetreut wird, möchten wir eine weitere Ausbreitung verhindern.“ Wir würden uns über freiwillige Helfer aus der Naturparkregion freuen. Da wir den besten Zeitpunkt wählen möchten, werden die Termine der Aktionen erst bekannt gegeben. Bitte einfach bei Andrea Sporer unter der Telefonnummer 0676/96 28 141 melden.

 
 
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